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Werkstatt Golf kaputt? Fragen und Antworten zum Thema Reparatur |
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Schrauber |
Nun zumindest der Zahnriemenabdeckung nach, allerdings sind aber auch alle anderen Teile wie Lagerschalen, Dichtungen etc pp fürn ADZ. Kann natürlich sein, dass vieles Baugleich ist zum ABS. Halt, grad nachgesehen, ist ein ADZ laut Typenschild und Serviceheft. Heisst ja nicht, dass der Kopf original sein muss ![]() Der Kopf hat die TN 0261033730. Leider haben die ABS-motoren aber die gleichen, das prüf ich aber noch bevor ich hier Schwachsinn erzähle Geändert von herr jaegermeister (22.03.2020 um 18:13 Uhr) | ||
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Forenheiliger |
Hallo! Zitat:
+ bis Motornummer ADZ 001 109: 8 mm + ab Motornummer ADZ 001 110: 7 mm Vielleicht hilft Dir das ja irgendwie. Grüße Teletubby | |||
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Teletubby für den nützlichen Beitrag: | herr jaegermeister (22.03.2020) |
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Schrauber | Zitat:
Was hälst Du von dem Kolbenkippervideo? Grüße Jaegermeister | ||
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Forenheiliger | Zitat:
Ich habe es jetzt gerade erst angesehen und sehe dort keine klaren Hinweise auf einen Fehler. | |||
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![]() | #25 | ||
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Schrauber |
So, hier gehts nun auch mal weiter. Teletubby hat recht, ein Kolbenkipper als solcher liegt (noch) nicht vor, dazu aber später mehr. Erstmal etwas Historie bis dahin. Die vermeintlichen Ventilführungen wurden vermessen und als gut befunden. Hintergrund ist der, dass wenn die Führung oval ausgeschlagen gewesen wäre oder einfach nur eingelaufen und damit das Ventil in seiner Führung getanzt hätte, der Ventilkopf am Zylinderkopf im dümmste Fall immer erst einseitig aufgesessen hätte und somi das Ventil, durch ständiges in-passung-rutschen irgendwann abgerissen wäre - sehr unwahrscheinlich, nur wenn man mal alles eh offen hat, kann mans gleich nachmessen. Gemessen wurde mit einer TESA CCMA-M, Skalierung auf Strich 20µm, gemessen werden kann hiermit auf etwa 5µm genau, wenn man gute Augen hat und keine zittrigen Finger. Das Ding kostet aber auch ne Stange Geld, wohlgemerkt, für den Preis hab ich schonmal nen ganzen Golf gekauft. Lohnt sich aber. Da die Ventilführungen recht tief liegen und man mit der Schieblehre schlecht reinkommt, und mit einem Innenmikrometer schon garnicht, wurden die Ventilschäfte selbst vermessen: Strich 7,920mm genau. Das Spiel zwischen Ventilschäften und Führungen darf (ich habs im Buch stehen, aber das grad nicht zur Hand, also ausm Kopf) 30-50µm (0,03mm bis 0,05mm nicht übersteigen. Das hilft noch relativ wenig, daher half ein Trick, auf den man erstmal kommen muss. Schimpft mich aus weils nach Pfusch stinkt, aber für mich hats gut geklappt: Ein Streifen Standard-Tesafilm wird vermessen. Schieblehre zeigt genau 20µm (0,02mm) an. Jetzt wird exakt eine Schicht Tesa um den Ventilschaft gewickelt, und vorsichtig in die Führung gesetzt. Passt grad noch so. Da Schichtdicke*2=40µm, liegts noch im Spiel. Tesa wieder ab, jetzt wird doppelt gewickelt. Ergibt eine Schichtdicke von 80µm (kann auch gemessen werden zur Sicherheit, klar), wenn die auch noch passen, sind die Führungen ausgeleiert und müssen neu. Bei uns war alles im Soll. Kopf um 10µm geplant, hauptsächlich um Dichtungsreste und ultrafestsitzenden Schmodder runterzubekommen ohne mit nem Schaber gleich was zu zerkratzen und auf Rauhtiefen geachtet. Ventile neu eingeschliffen, Kopf wieder zusammengebaut, Dichtheitstest mit gefärbtem Alkohol ergab: Ventile dicht. Fast forward: Kopf eingebaut, alles wieder drangebaut, Zahnriemenwechsel dauert mittlerweile auch nur noch unter einer Stunde wenn mans schong gefühlt 30x gemacht hat und alles Betriebsfertig gemacht. Erste Testfahrt dann: Motor brüllt auf, klingt etwas seltsam, aber ist auch einiges frisch gekommen und frisch geschmiert worden. Leistung = Mangelhaft. Na gut. Ne Runde gefahren bis der Motor Betriebstemperatur hatte und voooorsichtig die erste Kerze entfernt um am heissen Gerät abermals einen Kompressionstest durchzuführen: 6 Bar an Zylinder 1, alle anderen 13-14 bar. Wieder nach Hause gefahren, ausm Keller ein Uraltes 25w60 "ich-bin-gut-fürn-Ami-V8"-Öl rausgekramt und ihm mal 20ml davon gegeben, sogleich schnellstmöglich einen zweiten Kompressionstest mit dem dicksten Motoröl gemacht das ich je gesehen habe. 8 bar. Interessant, denn mit dem Öl zum Test im Brennraum, das ich im Alltag fahre, ein mittelklasse 10w40, zeigte er auch nur 6 bar an, deswegen lag der Verdacht von vornherein Kopfseitig. | ||
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Folgender Benutzer sagt Danke zu herr jaegermeister für den nützlichen Beitrag: | MirKesBre (31.03.2020) |
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Schrauber |
--Ich teile das hier mal, sonst wirds mir zu unübersichtlich für einen Post-- Gut, alles wieder zerpflückt, das macht sich ja mittlerweile in einer Stunde und zusätzlich Ölwanne ab und Kolben 1 und 2 entfernt (2 nur zum Vergleich mit 1). An den ausgebauten Kolben die Ringe entfernt und in die jeweiligen Zylinder in einer Höhe von 15mm zur Blockoberseite wieder eingesetzt (Man stelle die Schieblehre auf 15mm und steche mit dem Spitzen Ende), um den Ringstoß zu messen (Die Spaltgröße zwischen den Enden der Kolbenringe). Ich habe zum 1.8er keine Unterlagen gefunden wie groß dieser sein darf, weiss aber aus der Erfahrung, dass es bei 81mm Bohrung etwa 3/10 bis 4/10 mm sein dürfen. Oberhalb 4/10 bis 5/10 kann man über einen Austausch nachdenken, über 6/10 ist schon nur noch Alteisen. "Er läuft ja noch" bringt ja nichts, wenn man sich die Arbeit in ein paar Monaten nochmal macht. Nachgemessen mit Fühlerlehre: Zylinder1 hat ein Ringstoßspiel am Kompressionsring von 7/10mm - zu viel. Zylinder2 hat am gleichen Ring 4/10mm. Da aber eh alles offen ist, kommt gleich ein neuer Ringsatz rein, und zwar für alle 4 Kolben. Die Ringe wiesen keine Brüche auf, jedoch war der Kompressionsring von Zylinder1 an den freiliegenden Stellen stark verbrannt. Das allein ist schonmal ein Grund für fehlende Kompression, aber jetzt kommt der Hammer. Hab die Kolben 1+2 ausgebaut (3 und 4 sitzen noch drin, mir wurds zu kalt ![]() Dazu ist zu sagen, dass die Haarrisse im ungesäuberten Zustand nicht zu sehen waren. Innen war natürlich alles voll mit Ölkohle und Schmodder, aussen war aufgrund des vielen Anfassens beim Ausbau und des allgemeinen Dreck und Ruß auch nicht gleich was zu erkennen. Was hier auf den Bildern so ins Auge springt, ist in Wirklichkeit echt schwer zu sehen. Ich brauchte eine Tageslichtlampe dazu, fiel mir auch nur auf, weil er einseitig des Risses so schön glänzte. Die Glattgeschliffenen Stellen, die man im letzten Bild als dunkle Stellen wahrnimmt, sind in wirklichkeit nicht dunkel sondern fast perfekt spiegelnd. Sie liegen jedoch tiefer als der Rest des Kolbens, ich vermute, dass es sich um Ablagerungen handelt, die einfach durch den Lauf des Kolbens glattpoliert wurden. Die Kolbendach hat bislang keinerlei Brüche gezeigt, er liegt aber noch über Nacht im Reinigerbad. Der Bruch selbst beginnt unterhalb des Kolbenbolzens, geht, wie auf den Bildern zu sehen, über den Ölabstreifring bis kurz unterhalb des Feuerstegs. Am Feuersteg selbst habe ich noch keine Schäden ausmachen können, es sieht so aus, als zieht er sich in diesem entlang, bis auf die andere Seite des Kolbenbolzens, wo er fast genau an der gleichen Stelle wieder endet, also quasi in einem Bereich von 160° einmal herum. Ich glaube ich habe hierin auch die Ursache, evt. zusammen mit den ausgeleierten Ringen, gefunden. Neben einem neuen Ringsatz habe ich auch gleich einen neuen Kolben bestellt. Nummer 2 weist keinerlei Brüche auf, ich gehe davon aus, dass die anderen beiden dies auch nicht tun, da hier noch die volle Kompression da ist. Sollten sie auch nur den Anschein der kleinsten Ermüdung zeigen, fliegen sie raus. Das hätte ganz schön in die Hose gehen können, wenn der abgerissen wäre. Die Zylinderwände sind trotz der Einlaufspuren am Kolben selbst noch i.o., zum Glück sind die Dinger aus Alu ![]() | ||
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![]() | #27 | |||
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Forenheiliger |
Hallo! Gratulation zum gefundenen Fehler, was ja hauptsächlich Deinem Engagement zu verdanken ist. Die Wenigsten treiben so einen Aufwand. Auf jeden Fall ist es eine schöne Ursache für Kompressionsverlust im ersten Zylinder. Man kann ja auch davon ausgehen, dass der Riss größer wird, wenn der Kolben im Betrieb heiß wird. Gut, dass der Zylinder nichts abbekommen hat. Grüße Teletubby Grüße Teletubby | |||
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Teletubby für den nützlichen Beitrag: | herr jaegermeister (06.04.2020) |
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Hilfesuchender |
Ich hatte vor ein paar Monaten am meinem ADZ (ca. 190.000 km) das gleiche Problem. Neben dem Leistungsverlust hatte ich auch einen enormen Ölverbrauch. Wenn man den Öldeckel bei laufenden Motor geöffnet hatte, war auch sofort zu erkennen, daß der Kompressiondruck im Kurbelgehäuse enorm hoch war. Nach Ausbau des Kolbens war zu sehen, dass der Steg zwischen Kolbenringen gebrochen war. Ohne Ausbau des Kolbens war dies fast nicht zu erkennen. Die Zylinderlaufbahn war zum Glück (noch) nicht beschädigt. Es wurde lediglich ein neuer Kolben eingebaut. | ||
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Schrauber | Zitat:
![]() Vor kurzem dann der Fahrerseitige Dom, vielleicht erinnerst Du dich an den Thread. Jedenfalls, 13,5bar in kaltem Zustand in allen Zylindern gemessen, man merkt den alten Ringen auch an, dass sie fertig waren. Verschlissene Ringe haben nicht nur ein zu großes axiales Ringspiel und einen zu großen Ringstoßspalt in eingebautem Zustand, sondern stehen auch viel weiter in ihrer Nut in den Kolben hinein, ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Man merkt neuen Ringen an, dass sie viel schwerer zusammendrückbar sind, ausserdem steht zwischen eingesetztem Ring und Kolben ein 5mm großer Spalt, wenn man den Ring komplett auf eine Seite drückt. Das hatte ich bei den alten Ringen nicht. Von Ebay-Ringzangen rate ich übrigens ab. Musste 5mm Material an der Ringzange abfeilen damit diese überhaupt über den Kolben passt. Die gebogenen Kanten im Maul der Zange, die vermutlich dazu dienen dass der Ring nicht abspringt, sind bei allen Billigfabrikaten viel zu groß. Ich musste mich für eine billige Zange entscheiden, da diese a) am schnellsten lieferbar war und b) ich sie wahrscheinlich ein einziges mal brauchte. Dazu noch einen Ringspanner von BGS gekauft, die sind übrigens, egal von welchem Hersteller, alle ziemlich identisch. Materialaufwand: Kolbenringsatz (Götze): 55,00€ Kolben (Nüral): 46,67€ Kopfschrauben (Elring): 13,75€ -> 2x, da der Kopf 2x heruntergenommen wurde Zündkerzen (NGK): 17,72€ Kühlerreiniger (Liqui): 9,50€ 5L Kühlwasser (Mannol): 12,45€ ZKD (Elring): 18,03€ VDD (Elring): 13,79€ Rinspanner (BGS): 11,95€ Ringzange (China): 8,85€ _______________________________ Summe: 221,46€. Würde mich interessieren, was eine Werkstatt genommen hätte. Zahnriemen und Wasserpumpe ( ![]() ![]() | ||
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